Waldgartenverein Lübschützer Teiche e.V.

Chronik - Zeltplatz und Kantine

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Zeltplatz und Kantine

Seit die Siedlung zu existieren begann, verwaltete sie auch den Zeltplatz. Siedler, die für den Dienst eingeteilt wurden, gaben Zeltplatzkarten aus und räumten den Platz auf. Das änderte sich spätestens in den 50er Jahren, denn ab 1955 war ein Herr Schmidt der Zeltplatzwart. Er war beim Rat des Kreises Wurzen angestellt. Ab 1968 wurde Siegfried Beyer Zeltplatzleiter, er blieb es bis 1998. Er wurde von der Gemeinde Püchau eingestellt, aber schon 1968 wurde die Gemeinde Machern sein Arbeitgeber. Siegfried Beyer betreute jetzt das „Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche.“ an den Teichen
Ab 1969 erlebte der Zeltplatz einen bedeutenden Aufschwung. Sanitäreinrichtungen wurden gebaut, 1969/70 entstand die Zeltplatzverwaltung aus einer Baubaracke der Deutschen Reichsbahn, die zuvor in Machern an der Bahn gestanden hatte. Aufgebaut hat sie der Zeltplatzleiter mit seiner Familie und Angestellten. Auf dem Zeltplatz entstanden 250 Dauercampingplätze und 100 Kurzurlauberplätze. Jeder derartige Platz bot im Durchschnitt Unterkunft für drei Personen. Für weitere 110 Personen wurde in Bungalows Platz geschaffen, die ab 1972 von Leipziger Betrieben gebaut und ausgestattet wurden. Daran beteiligten sich die volkseigenen Betriebe PKM-Anlagenbau, Geophysik, Takraf, Montan, RFT Fernmeldewerk, BMK Süd sowie die Volkspolizei Leipzig. Weitere Betriebe waren die VEB Landwirtschaftliche Geräte Bad Liebenwerda und Holzwerke Mühlhausen. Sowohl die Plätze für Camping als auch die Bungalows waren im Juli/August stets ausgebucht. Die Zeltplatzverwaltung lieh komplett eingerichtete Zelte und einzelnes Zubehör wie Luftmatratzen aus. Für seine LagernUmsicht und nimmermüde Aktivität wurde Zeltplatzleiter Siegfried Beyer in einer symbolischen Aktion der LVZ im Sommer 1989 geehrt. 1973 wurden für das Naherholungsgebiet 10 Wassertreter und 10 Ruderboote angeschafft, die für Fahrten auf dem Galgenteich ausgeliehen werden konnten. Auf dem großen Spielplatz entstanden ein Volleyballplatz, eine Kegelbahn, ein Schaukelgerüst mit Kletterstange, Turngeräte, ein Stufenreck, Wippen, ein Kinderspielplatz und eine Anlage für Freiluft-Großschach. Seit den 60er Jahren gab es in der Zeit der Schulferien Freilichtkino, später entstand ein Zeltkino, in dem bis zu 350 Besucher gezählt wurden, schließlich wurde ein festes Kino gebaut. Allein im Sommer 1986 verzeichnete das Zeltplatzkino 9814 Besucher. Laut Zeitungsbericht zählte der Zeltplatz zu den beliebtesten im Bezirk Leipzig. Und das, obwohl die Wasserqualität im Badeteich vor allem in heißen Sommern immer wieder Fragen aufwarf. Zunehmend wurde die Fischwirtschaft im Teich intensiv betrieben, was nicht selten dazu führte, dass Schwimmer im Teich mit Karpfen zusammenstießen – bei einem ausgewachsenen Flossentier ein nicht gerade angenehmes Erlebnis. In der Sommersaison sorgten Rettungsschwimmer des DRK für die Sicherheit der Badegäste. Seit Anbeginn gehörte die Kantine der Siedlung. Das änderte sich nachdem im Winter 1970 das Dach infolge Schneelast einstürzte und neu gebaut werden musste. Nunmehr wurde die Gaststätte vom Konsum betrieben. 1971 wurde die neue Gaststätte fertig und unterstand von jetzt an dem Konsum. Sie war nun größer als der Vorgängerbau, der ausschließlich auf Macherner Grund stand.

Kuriosum beim Gaststättenbau: Gemeindegrenze nicht beachtet

GaststätteBeim Neubau wurde nicht beachtet, dass über die Gemeindegrenze hinweg gebaut wurde, so dass sich die Gaststätte nun zu einem Drittel auf Püchauer Boden befand. Das hatte in Fällen, da die Feuerwehr alarmiert werden musste, Streitigkeiten zur Folge, da zunächst geklärt werden musste, an welcher Stelle der Brand ausgebrochen war und welche Gemeinde demzufolge die Feuerwehr schicken musste. An der Gaststätte wurde in den 80er Jahren die Freitanzfläche gebaut, die später noch überdacht wurde. So wurden zusätzliche Plätze im Freien geschaffen, denn die Gaststätte erfreute sich starken Zuspruchs. Anfangs wurde sie im Winter geschlossen, doch da es, wenn die Teiche zugefroren waren, viele Besucher gab, wurde sie später auch im Winter an den Wochenenden geöffnet. Die Lübschützer Teiche und ihre Gaststätte waren auch ein beliebtes Ziel bei den Wandertagen an den Leipziger Schulen. An solchen Tagen im Mai/Juni war die Gaststätte meist überfüllt. Rekordbesuch waren 1600 Kinder an einem 1. Juni, dem Kindertag.

Bärmlichs Laube: ein Raumwunder

In Oma Bärmlichs Garten war immer etwas los. Das lag schon an den mitunter unglaublich vielen Bewohnern ihrer gar nicht so großen Laube, die tagsüber den Garten und den Weg davor bevölkerten. Drei bis vier Enkel hatte Oma Bärmlich in den Sommerferien immer zu Gast - allein in der Grimmer-Familie gab es sechs Kinder, die immer gerne in den Garten kamen. Zeitweise waren auch ihre Cousins und Cousinen dabei - und am Wochenende kamen oft noch die Eltern dazu. Wie Oma Bärmlich in all dem Trubel den Überblick behielt - und für all diese Leute nachts zum Schlafen noch ein kleines Plätzchen fand -, war schon eine Meisterleistung. Ein besonderes Ereignis wurde es immer, wenn die kleine Karawane aus Bärmlichs Garten in Richtung Teich zum Baden zog. Und es war für andere Kinder in der Siedlung immer das Zeichen, dass sie nun am Teich genügend Mitspieler für Wasserhasche, Fußball und Volleyball finden konnten.

Die Siedlung bekommt Wasseranschluss

1968 bekam die Siedlung Wasseranschluss. Bis dahin diente als einziger Wasserspender der Brunnen auf dem Hauptweg, dessen Pumpe aber an heißen Tagen überlastet wurde. Siedler, die beim Bauen waren, mussten das Wasser aus dem Teich holen. Die Wasserleitung war der Abzweig einer Versorgungsleitung für Leipzig, das Wasser kam aus der Elbaue. Für den Wasserleitungsbau der Siedlung wurden Lottomittel bereitgestellt, die Schachtarbeiten erfolgten durch Arbeitseinsätze der Siedler. Nun konnte an mehreren Zapfstellen auf dem Hauptweg Wasser entnommen werden. In den Jahren 1977/78 gestattete der Vorstand, dass die Siedler das Wasser bis in ihre Gärten führen konnten. Dies geschah in Eigeninitiative und in unterschiedlicher Qualität, denn es stellten sich bald Rohrbrüche infolge Frost ein. Das Wasser bis in die Lauben zu führen, war anfänglich untersagt, das Verbot wurde bald mittels flexibler Leitung umgangen. Später hatte fast jeder Wasseranschluss in der Laube, es entstanden Duschen, WCs, sogar Waschmaschinen wurden betrieben. Das hatte zur Folge, dass an heißen Sommertagen wiederum Wassermangel, vor allem in den höher gelegenen Gärten, herrschte. Da das Wasser pauschal bezahlt wurde, nahm jeder so viel, wie er eben brauchte.

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